Gesellschaftsjagd - Spannung, Jagderfolg und Gemütlichkeit
Die Gesellschaftsjagd ist eine Gemeinschaftsart und bezeichnet mehrere Jagdarten. Dazu zählen Treibjagd, Stöberjagd und Drückjagd. Eine weitere Form der Drückjagd ist die Riegeljagd, die vor allem im Hochgebirge auf Hochwild stattfindet. Das Interessante dabei ist, dass bei der Riegeljagd nur wenige Treiber mit dabei sind. Ebenso kann man die Erntejagd zur Gesellschaftsjagd dazuzählen. Der Überbegriff dieser Jagdarten, bei denen Wild von Treibern (Drücker) oder Hunden beunruhigt und aus den Einständen aufgescheucht wird, lautet Bewegungsjagd.
Gesellschaftsjagden finden statt, um überzählige Wildbestände zu reduzieren und um die Reh- und Wildschweinepopulation unter Kontrolle zu halten. Ebenso wird verhindert, dass zu hohen Verbiss die Naturverjüngung des Waldes in Gefahr bringt.
Eine gewisse Erfahrung auf Bewegungsjagden ist vom Jäger erwünscht. Ausserdem muss sicherer Kugelfang gewährleistet werden.
Bei Bewegungsjagden gehört das Strecke legen zum jagdlichen Brauchtum. Das erlegte Wild wird in einer bestimmten Reihenfolge auf den Boden gelegt. Heutzutage verzichtet man meist aus hygienischen Gründen auf das Strecke legen. Symbolisch wird hingegen ein Stück jeder Wildart zur Strecke gelegt. Pflicht bei der Gesellschaftsjagd ist ein Hut, den man benötigt, um bei Jagderfolg seinen Schützenbruch abzuholen.
Der gemütlichste Teil: Das Ende von Bewegungsjagden ist das sogenannte Schüsseltreiben, ein gemeinsames Essen. Jungjäger finden bei dem geselligen Beisammensitzen unter Grünröcken schnell jagdlichen Anschluss.
Sicherheit — das A und O bei der Gesellschaftsjagd
Unter Gesellschaftsjagd versteht man Jagdarten, bei denen mehr als vier Jäger (Schützen) teilnehmen. Dabei ist eine erhöhte Verantwortung nötig. Hier stehen grundsätzlich die getroffenen Entscheidungen des Jagdleiters im Vordergrund, etwa welches Wild erlegt werden darf. Dazu zählen auch Schadens- oder Streitfälle und weitere klärungsbedürftige Fragen, die sich bei der Jagd ereignen können. Das Mindestalter ist für Jäger auf 18 Jahre festgelegt. Jugendliche ab 16 Jahre können in der Regel als Treiber teilnehmen. Jugendliche unter 16 (nicht unter 10 Jahre) müssen unter permanenter Aufsicht eines verantwortlichen Erwachsenen stehen.
Das Grundprinzip bei der Gesellschaftsjagd ist: „Sicherheit vor Beute“ und „Der Jäger ist für seinen Schuss selbst verantwortlich“.
Wer eine Gesellschaftsjagd einberuft, muss einen Jagdleiter bestimmen, sofern er selbst nicht diese Aufgabe wahrnimmt. Jagdleiter geben Schützen und Treibern die notwendigen Anordnungen für einen gefahrlosen Ablauf. Die Sicherheit hat oberste Priorität bei der Planung, Organisation und Durchführung.
Drückjagd — jagdlicher Höhepunkt
Mit dem Ende der Blattzeit (Paarungszeit Rehwild) etwa Mitte August entsteht beim Jäger die Vorfreude auf die Drückjagdsaison. Sie stellt im Herbst für Jäger den jagdlichen Höhepunkt des Jahres dar. Diese Zeit ist geprägt von Spannung, Gespanntheit, Jagderfolg, Tradition und jagdlichen Geschichten.
Bei der Drückjagd gehen Treiber mit und ohne Hund durch das Jagdgebiet, um das Wild in Bewegung zu bringen und aus den Einständen zu drücken. Hierbei zieht das Wild gemässigt durch das bejagte Gebiet. Der Treiber treibt das Wild sozusagen auf den Jäger zu, sodass dieser ausreichend Zeit hat, das Wild anzusprechen und zu erlegen. Die Jäger warten an festgelegten Ständen in der Nähe der Wild-Einstände. Hauptsächlich wird Schalenwild bejagt, aber auch Hasen und Füchse.
Treibjagd — möglich in Wald und Feld
Bei der Treibjagd sind mehrere Treiber und Hunde im Einsatz, die das Wild flüchtig machen. Sie finden überwiegend auf offener Flächen statt. Die Treibjagd erfolgt auf Hasen, Rebhühner und anderem Niederwild, ausser Rehwild. Bei der Treibjagd wird nur mit Flinten (Schrot) gejagt.
Das Treiben beginnt, wenn Jäger ihre Stände eingenommen haben. Die Treiber gehen dabei in einer Linie durch das Jagdgebiet. Im deckungsreichen Gelände ist der Einsatz von Hunden nötig. Speziell das Schwarzwild ist schwierig zu überzeugen, das Versteck zu verlassen. Jedoch bleibt der forsche Terrier unnachgiebig und traktiert das Wildschwein so lange, bis es sein irrtümlich sicheres Lager verlässt.
Zur Kategorie Treibjagd gehört auch das Kesseltreiben, welches auf grossen einsehbaren Freiflächen stattfindet. Es werden Hasen, Fasane und Füchse gejagt. Hierbei umstellen die Treiber das Jagdgebiet, welches „einkesselt“ ist. Die Kesseljagd wird mit Jagdhörner angeblasen. Alle Beteiligten bewegen sich zum Kessel, wobei aufgeschrecktes Wild sogleich beschossen wird. Es wird ausschliesslich mit Schrott geschossen. Bei etwa verbleibenden 350 m wird mit dem Jagdhorn-Signal eine Änderung eingeleitet. Nun wird das Wild beschossen, welches aus dem Kessel flüchtet.
Ausrüstung bei Gesellschaftsjagden — dieses Equipment muss mit
Jäger fiebern das ganze Jahr auf die Jagd im Herbst hin. Die Einladungen sind versandt, die Zusage ist raus. Nun geht es darum, die Jagdausrüstung zu überprüfen. Die Waffe wird gereinigt, geprüft und ist einsatzbereit. Munition und Optik befinden sich im Rucksack.
Weiteres Equipment:
- Entfernungsmesser
- Ersatzmagazin
- Aufbrech-Handschuhe
- Aufbrech-Säge
- Aufbrech-Messer
- Erste-Hilfe-Set
- Markierungsband
- Bergegurt
Bekleidung bei Gesellschaftsjagden
Jagdbekleidung sollte funktional und qualitativ hochwertig sein, sodass Jäger optimal ausgerüstet sind. Reissfestes und strapazierfähiges Material eignet sich am besten für die Jagd. Vordergründig sind ebenso die Atmungsaktivität, die Winddichtigkeit und wasserdichte oder zumindest wasserabweisende Jagdbekleidung.
Bei Drück- und Treibjagden ist es essenziell, auffällige Jagdbekleidung zu tragen. Jäger sollten bei dieser Jagdart die besonderen Sicherheitsbestimmungen kennen. Sicherheitsbekleidung ist aktives Mitwirken zur Jagdunfallverhütung. Für gute Sichtbarkeit sind Warnhut und eine Warnweste für Jäger, Treiber und Hunde (Warnweste) in Signalfarben unerlässlich.
Fazit
- Gute Planung, Organisation und Durchführung
- Bejagungsgrenzen festlegen
- Aufstellen von Warn- und Hinweisschildern
- Freigabe des Wildes
- Auswahl der Schützenstände
- Jagdscheinkontrolle und Kontrolle der Schiessnachweise
- Sicherheitsbestimmungen
- Terminieren Treibereinsatz
- Schnallen der Hunde
- Wildbergung
- Schüsseltreiben (gemeinsames Essen)