Jagdhunde
Die Jagdhunde sind die ältesten Begleiter des Menschen
Wahrscheinlich ist der Hund zwischen Alt- und Jungsteinzeit, also vor fast 15 000 Jahren, zum treuen Begleiter der Jäger geworden. Obwohl es nur wenige prähistorische Darstellungen der Jagdhunde gibt, sind sie mit der Zivilisation untrennbar miteinander verbunden. Nach und nach bildeten sich die einzelnen Jagdhunderassen und es wurden die spezifischen Hundemerkmale definiert.
Jagdhunde übernehmen verschiedene Aufgaben
Jagdhunde wurden gezüchtet, um bei der Jagd zu helfen. Dabei übernehmen sie verschiedenen Aufgaben, wie beispielsweise das Aufspüren von Wild. Je nach Aufgabe und Unterstützung der Jäger werden die Jagdhunderassen in Kategorien unterteilt.
Der Vorstehhund macht den Jäger auf das Wild aufmerksam, indem er lautlos stehen bleibt und mit seinem Körper in Richtung des Wildes zeigt.
Der Stöberhund durchsucht selbstständig das Gelände. Findet er das Wild, treibt er es laut bellend in Richtung des Jägers.
Der Schweisshund verfügt über einen perfekten Geruchssinn. Unbeirrbar folgt er der Fährte, zum Beispiel einem angeschossenen Wild.
Der Apportierhund verfügt über besondere Fähigkeiten und wird darauf trainiert, angeschossenes Wild dem Jäger zu bringen.
Die Jagdhunderassen im Überblick
Der aus England stammende English Cocker Spaniel ist ein lebhafter, wenn auch manchmal etwas eigenwilliger Jagdhelfer. Neben dem Apportieren kann diese Jagdhunderasse auch gut auf das Aufstöbern von Wild trainiert werden. Seine Intelligenz lässt ihn schnell begreifen, was von ihm erwartet wird.
Die ursprüngliche Heimat des Irish Red Setter ist Irland. Ein temperamentfreudiger Vorstehhund, der täglich sehr viel Auslauf und Beschäftigung braucht. Die zahlreichen Fähigkeiten und sein energischer Charakter verlangen nach einer subtilen Ausbildung. Der Gordon Setter ist zum Vorstehen veranlagt. Die Arbeit beim Abrichten besteht darin, diese Anlage zu entwickeln. Aufgrund seines Gehorsams ist er ein guter Gefährte.
Der grosse Vorteil des Englischen Setters besteht darin, dass er in allen Revieren zu Hause ist. Holz, Sumpf, Feld oder Morast, ihm liegt einfach alles.
Der glatthaarige Fox-Terrier ist für die Bodenjagd ein Lieblingshund der Jäger, da diese Jagdhunde als Sprenger für Raubwild, aber auch für grosse Wildarten gleichermassen geeignet sind. Er lernt sehr schnell, gehört aber zu den sensiblen Jagdhunderassen. Die Ausbildung muss sanft sein und darf keinesfalls über Strafe erfolgen.
Über der Erde nützt dem Rauhhaarigen Fox-Terrier sein dichtes, drahtiges Haar, die Bodenjagd gehört aber ebenso zu seinen Spezialitäten. Er ist leicht zu erziehen und versteht schnell, was der Jäger von ihm erwartet.
Der Deutsche Jagdterrier ist der einzige Terrier, der nicht zum Begleithund geworden ist. Auf der Jagd ist er sowohl über als auch unter der Erde sehr vielseitig. Der charakterstarke Jagdhund gehorcht nur dem Jäger und ist Fremden gegenüber misstrauisch. Er zeigt meist übermässige Schärfe.
Ganz besondere Jagdhunderassen
Wie der Name bereits vermuten lässt, ist der Nova Scotia Duck Tolling Retriever ein perfekter Helfer für Jäger, denn der Name heisst übersetzt Enten-Apportierhund aus Neuschottland.
Der Labrador Retriever ist die beliebteste Rasse in den USA und Grossbritanien und nicht nur ein Familienhund, sondern auch ein ausgezeichneter Jagdhelfer.
Vielseitige Jagdhunde sind die aus Deutschland stammenden Deutsch Kurzhaar Hunde. Diese Jagdhunderasse eignet sich gut für die Fährtenarbeit. Die Hunde sind energiegeladen, gelehrsam und freundlich. Nicht anders verhält es sich mit den ebenfalls aus Deutschland stammenden Deutsch Langhaar und Deutsch Drahthaar Jagdhunden. Sie sind gute Vorsteh- und Stöberhunde, aufmerksam, selbstbewusst und nervenstark.
Den besten Geruchssinn hat der Bloodhoud. Der ursprünglich aus Belgien stammende Schweisshund kann selbst alten Fährten folgen.
Immer mehr zu Familienhund entwickelte sich der Zwergpinscher, der jedoch früher als Jagdhund speziell für Ratten gezüchtet wurde.
Der populärste unter den Laufhunden ist der Beagle. Dieser Hund scheint nur Vorzüge zu haben. Er ist vielseitig und eignet sich für die Jagd auf Niederwild, aber ebenso auf Schwarzwild.