Stöberjagd
Für eine erfolgreiche Stöberjagd ist ein erfahrener und flinker Jagdhund das Wichtigste. Klassische Stöberhundrassen sind dabei unter anderem Cockerspaniel, Bracken, Wachtel oder auch Teckel - sie verfügen über die nötigen Eigenschaften, die einen guten Stöberhund auszeichnen. Eine große Rolle spielen allerdings auch die Ausbildung und Erziehung des Tieres vor der ersten Stöberjagd.
Die Stöberjagd - was ist das genau?
Auf der Stöberjagd macht sich der Jagdhund ohne Leine selbst auf die Suche nach Wild und treibt es dann in Richtung des Jägers. Allerdings sollte dabei keine Hetze erfolgen: Sprintet der Hund dem Tier unkontrolliert hinterher, kann es schnell das Weite suchen. Ein gut ausgebildeter Stöberhund weiß, wie er nach Wild suchen muss, arbeitet kontrolliert und lässt sich durch Gehorsam auch etwas steuern. Hierbei ist es unbedingt erforderlich, dass der Hund über Fährten- und Spurlaut verfügt, um das Wild möglichst ruhig zu treiben. Hunde, die vollkommen stumm jagen, wirken auf Hirsche, Rehe und anderes Wild wie ein Wolf - und das kann die Tiere sehr schnell verjagen.
Unterschiedliche Varianten der Stöberjagd
Sobald das Wild erst einmal auf den Weg gebracht ist, drückt der Hund dieses in die Richtung des Jägers. Der Hund begleitet das Treiben allerdings stetig - auch dann, wenn der Jäger das Tier nicht erlegt hat. Bei diesem Verhalten spricht man vom sogenannten Bogenrein, was beim Stöbern auf Niederwild zum Tragen kommt. Bei der Stöberjagd auf Schalenwild macht es durchaus Sinn, dass Hunde auch in einem weitläufigeren Terrain unterwegs sind. Oft wird die Stöberjagd daher heutzutage als Drückjagd bezeichnet, obgleich es sich eigentlich um eine weitläufige Stöberjagd handelt. Das Besondere daran: Der gut ausgebildete Jagdhund erkennt von selbst, was der Jäger gerade von ihm erwartet und verhält sich dementsprechend.
Die richtige Ausrüstung für die Stöberjagd
Sofern sich der Jagdhund außerhalb der Sichtweite des Jägers befindet, macht es Sinn, wenn man diesen an einer Glocke erkennen kann, die er trägt. So kann man jederzeit feststellen, wo er sich befindet und kann auch andere Schützen vor den Hunden warnen. Damit auch der Jagdhund sicher unterwegs ist, sollte dieser im Wald mit einer Hundeweste in Signalfarben ausgestattet sein. Wichtig: Beides sollte im Vorfeld mit dem Hund geübt werden, damit er spätestens bei der Jagd daran gewöhnt ist. Auch ein GPS-Tracker kann sehr hilfreich sein, um den Jagdhund jederzeit orten zu können. Wird seine Laufroute exakt aufgezeichnet, lässt sich die Jagd im Nachgang hervorragend analysieren, so dass künftige Jagden unter Umständen noch optimierter und erfolgreicher verlaufen können.
Checkliste:
- Warnhalsung mit Glocke
- Hundeweste in Signalfarben
- GPS-Tracker für den Jagdhund
Die wichtigsten Ausbildungsbestandteile für Jagdhunde
Grundsätzlich ist es kaum möglich, natürliche jagdliche Anlagen - also Eigenschaften und Charakterzüge - eines Hundes zu beeinflussen. Das Suchen, Apportieren und das Zurückkommen lässt sich allerdings schon im Welpenalter antrainieren . Tiefes Vertrauen zwischen Hund und Jäger ist dabei eine Grundvoraussetzung. So empfiehlt es sich, bereits in den ersten Lebensjahren des Tieres das Arbeiten der Führerfährte zu trainieren - das das lässt sich gut durch Versteckspielen erreichen, bei dem man die Distanz nach und nach vergrößert. Freude und Lob oder auch ein Leckerchen sind dann angemessene Belohnungen für das Tier.
Das Suchen und Einarbeiten auf einer Hasenspur lässt sich mit dem Hund ebenfalls schon am dem Welpenalter üben. Hierbei setzt man den Hund unmittelbar an die warme Hasensasse an, sobald sich dieser davon entfernt hat. Nach und nach entwickelt der Jagdhund somit eine sehr feine Spürnase und erlernt den Spur- und Fährtenlaut. Essenziell ist dabei, dass die Übungen möglichst in der abgelegeneren Natur fernab von belebten Straßen oder viel genutzten Wanderwegen stattfinden.
Wenn der Jagdhund reißaus nimmt - wie geht es weiter?
Sofern es auf einer Stöberjagd doch einmal passieren sollte, dass ein Hund nicht schnell zum Jäger zurückkehrt, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren. Am besten bleibt man an seinem Ausgangspunkt und wartet, bis der Hund auf seiner eigenen Spur wieder zurückkommt. Das kann durchaus etwas länger dauern. In keinem Fall sollte das Tier allerdings dafür bestraft werden - sein Gehirn kann dies nicht mit seinem Verhalten verknüpfen. Selbiges gilt auch, wenn der Jagdhund sich selbst zum Stöbern aufmacht. Hier ist es am besten, das Tier an die Leine zu nehmen. Bei erfahreneren Hunden lässt sich am Startpunkt der Jagd auch eine Decke mit ein bisschen Futter platzieren. So lernt der Hund, dass er an dieser Stelle warten muss, bis der Jäger ihn dort wieder abholt.
Abschließend bleibt zu sagen, dass die Stöberjagd ein wunderbares Erlebnis für Jäger und ihren Hund ist. Wichtig ist dabei allerdings, während der Ausbildung und dem Training für die Jagd stets geduldig zu sein. Es mag immer wieder vorkommen, dass das Tier sich nicht so verhält wie gewünscht - verlieren Sie jedoch nie die Motivation, sondern verlassen Sie sich auf das Vertrauen zum Hund. Denn dieser lernt mit zunehmendem Alter immer mehr und erhält so auch die notwendige Erfahrung, damit die nächste Stöberjagd zu einem vollen Erfolg wird.