Was kostet der Jagdschein in der Schweiz
Die Kosten für den Jagdschein schwanken von Kanton zu Kanton und liegen in der Regel zwischen 1500,- CHF und 3000,- CHF. In einigen Kantonen sind hierin bereits die Prüfungsgebühren enthalten. Allerdings sollte berücksichtigt werden, dass es keine Verpflichtung für die Jagdschule gibt, dass dies der Fall ist. Es empfiehlt sich also, diese Frage im Vorfeld zu stellen, um dann nicht mit Mehrkosten von um die 500,- Franken rechnen zu müssen. Eigene Kosten müssen natürlich ebenfalls noch hinzugerechnet werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass der spätere Jagdherr noch eigene Vorstellungen besitzt, denn der Jagdschein des Kantons berechtigt lediglich zur Jagd, ist aber keine Garantie dafür, auch als Jäger akzeptiert zu werden.
Werden die Jagdscheine unter den Kantonen anerkannt?
Hier streiten sich die Gelehrten oder viel mehr die Kantone, denn während einige Kantone dazu übergehen, die Jagdscheine anderer Kantone anzuerkennen, weigern sich einige andere Kantone strikt, genau dies zu tun. Dies klingt nicht nur als Satz irreführend, es ist auch irreführend und sicher kein Qualitätsmerkmal eines Jagdscheins. Immerhin geht es bei einer Jagd nicht darum, sich in den Vorschriften und Gesetzen eines Kantons zu sonnen, sondern hier sollte die Hege und Pflege des Waldes und des Wildes im Vordergrund stehen, ohne dass dabei Unterschiede zwischen Wald und Wild einiger Kantone gemacht werden. Dies um so mehr, da Wild wandert. Wer also in der Schweiz jagen möchte, tut gut daran, sich bereits im Vorfeld erst um die Möglichkeit einer Jagd – sei es nun in Form einer eigenen Jagd, einer Jagdpacht oder eines Begehscheins – zu kümmern und erst dann, wenn feststeht, wo diese Jagdmöglichkeit geografisch und verwaltungstechnisch liegt, um den Erwerb des Jagdscheins zu bemühen. Zudem lohnt sich natürlich dieses Vorgehen vor allem dann, wenn die betreffende Jagd gepachtet oder als Begehmöglichkeit mit genutzt wird, denn auf diese Weise kann der Eigentümer oder die Eigentümerin gleich nach deren Vorgaben befragt werden. Nicht selten setzen die Jagdeigentümer auch in der Schweiz nämlich die umfangreicheren Inhalte der Nachbarländer voraus, um sicherzustellen, dass der betreffende Jäger oder die Jägerin auch wirklich jagen können und dies im Interesse des Wildes und der Natur tun und nicht nur im Interesse und nach Vorgabe einiger Sachbearbeiter. In einem solchen Fall ist es häufig sinnvoll, dann in dem betreffenden favorisierten Nachbarland den Jagdschein zu erwerben und in dem Kanton, in dem die Jagd liegt, bestätigen zu lassen, was aber – wie unten festgehalten – eventuell eine weitere Prüfung nach sich ziehen kann, wenn auch nicht nach sich ziehen muss. In der Regel ist der Jagdherr oder die Jagdherrin dann aber auch bei der Klärung der Formalitäten behilflich, sodass dies die sinnvollere Lösung ist, als erst den Jagdschein in irgendeinem Kanton zu erwerben, dann nach einer Jagdmöglichkeit zu suchen und unter dem Strich möglicherweise feststellen zu müssen, dass der Jagdschein nicht anerkannt werden kann, da er im falschen Kanton erworben wurde.
Sind ausländische Jagdscheine in der Schweiz anerkannt?
Ja, grundsätzlich werden auch ausländische Jagdscheine anerkannt, wobei hier aber anzumerken ist, dass dies einen Verwaltungsakt mit zusätzlichen Kosten nach sich zieht bzw. nach sich ziehen kann, die ebenfalls von Kanton zu Kanton variieren. Darüber hinaus behalten sich einige Kantone eine zusätzliche Prüfung vor, um die Kenntnisse und Fähigkeiten der betreffenden Jägerin oder des betreffenden Jägers nochmals zu testen. Allerdings muss auch angemerkt werden, dass kein Rechtsanspruch auf Anerkennung besteht. Wer also eine Jagd in einem bestimmten Kanton pachten oder einen sogenannten Begehschein erwerben möchte, sollte im Vorfeld Informationen darüber einholen, ob der eigene Jagdschein anerkannt wird oder nicht. Dies ist – wie weiter oben bereits beschrieben – auch zwischen den Schweizer Kantonen nicht in jedem Fall der Fall. Allerdings sollte sich auch jeder angehende Jäger oder jede angehende Jägerin darüber im Klaren sein, dass die Jagdausbildung in den umliegenden Nachbarstaaten Österreich und Deutschland wesentlich umfassender ist und somit auch von einem Bestehen in der Schweiz ausgegangen werden kann. Sollte also eine erneute Prüfung nötig sein, so ist dies kein Grund die sprichwörtliche Flinte ins Korn zu werfen, denn mit einigen Hundert Franken ist der Jagdschein dann auch für die Schweiz problemlos zu erwerben, wenn man in Deutschland oder Österreich bereits bestanden hat.
Fazit
Grundsätzlich kann abschließend also festgehalten werden, dass sich die Inhalte und Kosten für den Jagdschein in der Schweiz zwischen den verschiedenen Kantonen doch massiv unterscheiden. Dass dies nicht im Sinne der zu hegenden und pflegenden Natur sein kann, liegt eigentlich auf der Hand. Trotzdem ist dies ein Fakt, mit dem jeder angehende Jäger und jede angehende Jägerin umgehen muss und den es somit zu berücksichtigen gilt. Durch dieses Verwaltungschaos wächst selbstverständlich auch die Unsicherheit bei den Anwärtern auf den Jagdschein, denn ein weiterer Fakt ist, dass die Kosten zwischen 1500,- Franken und 3000,- Franken liegen können und nach offensichtlicher Meinung der Kantone mal eben aus der freien Hand in den blauen Dunst zu zahlen wären. Wer sich hier nicht selbst der Willkür irgendwelcher Behörden aussetzen und möglicherweise sein Geld sinnlos vertun möchte, sollte sich am besten bereits im Vorfeld um die Möglichkeit einer Jagdteilnahme bemühen und den betreffenden Jagdherrn oder die Jagdherrin fragen, welche Kenntnisse und Fähigkeiten er oder sie voraussetzt. Viele Jagdanwärter nutzen die Möglichkeit, den Jagdschein im benachbarten Ausland zu erwerben und dann lediglich im Kanton, in dem die Jagd liegt bestätigen zu lassen, auch wenn dies oftmals die Teilnahme an einer zusätzlichen Prüfung nach sich zieht. In der Regel wird dann kein weiterer Kurs, sondern lediglich die Prüfungsgebühr fällig, wobei diese insgesamt durchschnittlich bei 300,- Franken bis 500,- Franken liegt und neben der theoretischen und praktischen Prüfung eine Schiessprüfung und eine Prüfung in Waffenkunde/Waffenpflege beinhalten kann bzw. beinhalten wird. Darüber hinaus sind noch die eigenen Nebenkosten für Anreise und Verpflegung am Prüfungstag zu rechnen.
Hier finden Sie weitere Infos zu dem Thema:
Jagdsysteme in der Schweiz