Räude: eine Gefahr die oft unterschätzt wird

Von Hauptner-Jagd

Die infektiöse Hauterkrankung Räude, welche durch Grabmilben hervorgerufen wird, betrifft nicht lediglich Wildtiere, sondern stellt ebenso eine Gefahr für unsere Heimtiere dar. In diesem Artikel befassen wir uns mit Räude bei Wildtieren, deren Einfluss auf uns Menschen und den Methoden zur Prävention und Therapie.

788x500px_Blog_Beitragsbilder_R�ude_Genetik_Beim_Rotwild_04.jpg

Was bedeutet Räude und wie kommt es zur Übertragung?

Die Hauterkrankung Räude entsteht durch Grabmilben der Art Sarcoptes. Diese kleinen Schmarotzer dringen in die Haut von Wildtieren ein und verursachen intensiven Juckreiz, Haarverlust, Entzündungen der Haut und Krustenbildung. Diese Krankheit ist sehr übertragbar und kann mühelos von einem befallenen Tier auf ein gesundes übergehen, vor allem in stark bevölkerten Populationen.

Folgen der Räude für Wildtiere

Räude kann katastrophale Folgen für Wildtierbestände verursachen. Vor allem in Populationen, die eine niedrige genetische Diversität aufweisen und bei denen die Tiere engen Kontakt zueinander haben, kann die Krankheit rasch um sich greifen und tödlich enden. Zudem kann Räude die betroffenen Tiere erheblich schwächen und sie anfälliger gegenüber anderen Krankheiten und Beutegreifern machen. Dies kann zu einer Abnahme der Populationen und dauerhaften negativen Auswirkungen auf die Artenvielfalt führen.

Folgen der Räude für den Menschen

Räude betrifft hauptsächlich Wildtiere, jedoch ist auch eine gewisse Gefahr für Menschen vorhanden. Kommt eine Person mit erkrankten Tieren in Berührung, können die Grabmilben auf sie übergehen und eine sogenannte "Scabies" hervorrufen. Diese parasitäre Hauterkrankung führt zu Juckreiz, Hautausschlägen und Hautveränderungen.

Vor allem Personen, die häufig mit infizierten Tieren in Berührung kommen, wie zum Beispiel Jäger, Forstwarte oder Tierbetreuer, sind stark gefährdet. Es ist von Bedeutung, diese Erkrankung ernst zu nehmen und angemessene Schutzvorkehrungen zu treffen, um einer Ansteckung vorzubeugen.

788x500px_Blog_Beitragsbilder_R�ude_Genetik_Beim_Rotwild_05.jpg

Prävention und Therapie

Um das Räude-Risiko zu reduzieren und die Ansteckungsgefahr zu minimieren, sind verschiedene Massnahmen notwendig. Dazu zählen das Beobachten und Untersuchen von Wildtierbeständen, das Jagen von infizierten Tieren, das Vermeiden von Kontakt zwischen erkrankten und gesunden Tieren sowie das Befolgen persönlicher Schutzvorkehrungen wie das Anziehen von Handschuhen und langärmeligen Kleidungsstücken.

Die Therapie von Räude bei betroffenen Tieren, beispielsweise Hunden, verlangt normalerweise die Gabe von Arzneimitteln, welche die Grabmilben eliminieren und die Beschwerden mildern. In schweren Situationen kann eine tierärztliche Intervention notwendig werden, um das Fortschreiten der Erkrankung zu unterbinden und das Tier zu stabilisieren.

Eine grosse Anzahl von Wildtieren kann von Räude betroffen sein:

  • Füchse: Die Räude ist bei Füchsen weit verbreitet, da sie als Wirte für diese Krankheit fungieren. Sie kann beträchtliche Konsequenzen für die Fuchspopulationen mit sich bringen und zu einer Abnahme der Bestände beitragen. Füchse sind Kulturfolger, weshalb sie sich häufig in unserer Nähe aufhalten. Daher besteht die Möglichkeit einer Übertragung auf Menschen oder Haustiere.
  • Waschbären: Auch Waschbaeren können unter Räude leiden. Diese Erkrankung kann ihre Gesundheit negativ beeinflussen und zu einem Rückgang in der Anzahl der Tiere führen.
  • Marderarten: Sowohl Steinmarder als auch Baummarder können von der Räude befallen werden. Diese Krankheit kann ihre Überlebensfähigkeit negativ beeinflussen und zu einem Abnehmen der Populationen führen.
  • Wölfe und weitere Beutegreifer: Auch Wölfe und andere Beutegreifer wie Luchse können unter Räude leiden. Diese Erkrankung kann ihre Jagdkompetenz und ihr Überleben negativ beeinflussen.

Man sollte darauf hinweisen, dass Räude keineswegs nur bestimmte Tierarten betrifft, sondern auch diverse Arten von Wildtieren beeinflussen kann. Die Folgen von Räude sind abhängig von der jeweiligen Tierart und Population unterschiedlich, dennoch kann diese Krankheit gravierende Auswirkungen auf die betroffenen Tiere und deren Lebensraum haben.