Kirrung anlegen - Schwarzwild im Visier behalten

Von Hauptner-Jagd

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Es ist eine altbekannte Methode, das Wild anzulocken und an Futterstellen zu gewöhnen. Obwohl Kirren eine lange Tradition innehat, müssen sich Jäger dennoch genau überlegen, wo und wie man kirrt. Das Kirren ist eine Lockfütterung und wird überwiegend bei Schwarzwild angewandt. Aber auch für Federwild wie Rebhuhn und Fasan sowie teilweise für Niederwild.


Kirrung nennt sich die Stelle, an der regelmässig Futter wie Weizen, Mais, Nüsse, Kastanien oder Eicheln ausgebracht wird. Zweck der Kirrung ist, das Wild an eine bestimmte Stelle zu locken. Mit dem hauptsächlichen Ziel, es dort ausharren zu lassen, um so Schäden an bestimmten Stellen im Revier zu vermeiden, es zu beobachten oder zu bejagen. In den entsprechenden Kantons-Jagdgesetzen sind die Regeln verankert und auch, dass die Kirrung nicht den Charakter einer Fütterung annehmen darf. Entscheidend ist hierbei eine geringe Futtermenge. Kirrungen werden entweder offen ausgelegt, eingegraben oder durch Behältnisse gesichert.

Der optimale Platz für die Kirrung


Der richtige Platz ist für die Saukirrung das A und O. Er entscheidet über Erfolg oder Misserfolg. Bester Platz für Kirrungen sind die direkte Nähe zum Ansitz, von dem aus die Sauen erlegt werden können. Auch wenn die Jagd in freier Flur deutlich spannender ist, gehört die Kirrjagd zu einer effektiven Vorgehensweise, um Sauen zu bejagen.


Im Vorteil ist derjenige, der in seinem Revier die Hauptwechsel und bevorzugte Flächen kennt. Es ist wichtig, dass die Schwarzkittel das Kirrgut schnell und gut finden. Dazu kann man den Boden auf frischen Bruch und die Umgebung auf Wildwechsel sichten. Der Bodenbewuchs sollte nicht zu hoch sein, damit Frischlinge und die Bache sofort erkannt werden.


Ziel ist die stetige Annahme der Saukirrung durch das Schwarzwild. Die Kirrstelle ist so anzulegen, dass sie störungsarm und gut zu bejagen ist. Der Pirschweg muss freigeschnitten und gut erreichbar sein. Am besten weg vom Hauptweg, sodass sich Wanderer nicht versehentlich am Kirrplatz verirren.


Um den Jagderfolg nicht zu mindern, ist ein ausreichender Abstand zum Ansitz nötig. Das richtige Mass sind etwa 50 bis 100 m. Damit das Schwarzwild den Ansitz nicht gleich bemerkt, kann er mit Tarnnetzen verdeckt werden. Sollte beim Eintreffen auf dem Ansitz die Rotte bereits auf der Kirrung stehen, ist genügend Abstand ein weiterer Grund den Ansitz nicht zu nah an der Saukirrung anzulegen.


Der Hochsitz sollte zur Wind abgewandten Seite stehen. Weht der Wind aus der falschen Richtung, ist das Borstentier gewarnt und wird klugerweise die Kirrung meiden. Denn die Schweine verfügen über exzellente Riechzellen. Der Kirrplatz muss durch das vorhandene Mondlicht voll ausgeleuchtet sein, um das Tier gut anzusprechen. Und um einen waidgerechten Schuss abzugeben. Wichtig ist auch, dass der Jäger zum Erreichen des Ansitzes nicht über die Kirrung laufen muss.


Kleine Tipps:


- Um die Attraktivität des Ortes zu steigern, können ein Malbaum mit
Buchenholzteer und einen Salzleckstein angebracht werden.

- Ist der Untergrund am Kirrplatz zu dunkel, lässt sich dieser mit Sand oder Sägemehl aufhellen, um einen deutlichen Kontrast zum Schwarzwild zu bilden. Auch eine Wildkamera an der Kirrung macht die Jagd einfacher. So weiss der Jäger genau, wann welches Wild in der Gegend ist.

- An Schwarzwild-Kirrungen wird am liebsten bei Schnee und oder bei Vollmond gejagt. Wer im Winter kirrt, sollte beachten, dass das Schwarzwild nicht beunruhigt wird, da Stress, den im Winter heruntergefahrenen Stoffwechsel schwächt.

- Hab acht!: Für stundenlanges Ansitzen im Winter sind geschlossene Kanzeln vorzuziehen. Sie sind besser für die Gesundheit und schlucken eher ungewollte Geräusche.

Kirrung — die richtige Jagdstrategie


Sauen sind Gewohnheitstiere. Daher ist es wichtig, wiederkehrend, täglich und möglichst zum selben Zeitpunkt zu kirren. So können Wildschweine Rituale entwickeln und sie finden sich auf demselben Weg und zur gleichen Zeit am Kirrplatz ein. Vorteilhaft ist, wenn immer die gleiche Person die Kirrung bestückt, sodass sich das Schwarzwild an den Geruch des Menschen gewöhnt. Um den menschlichen Geruch abzumildern, kann man die Hände mit Erde einreiben oder Handschuhe verwenden. Wer den genauen Zeitpunkt abpassen möchte, kann eine Wildkamera einsetzen. Einige davon versenden sogar Fotos direkt auf Smartphone und Co. Auch Wilduhren geben exakte Auskünfte über den Hochbetrieb an der Kirrung.

Häufige Fehler bei Kirrungen


Zu viele Kirrungen auf kleinem Stück Land: Jede Kirrung stellt eine mögliche Frassquelle für das Schwarzwild dar. Daher können sie optimal den Wind ausnutzen und zwischen den verschiedenen Kirrungen wählen. Damit sinkt die Gelegenheit, das Schwarzwild genau am gewünschten Kirrplatz zu erblicken.


Gelegentliches Kirren: Wird die Kirrung nur sporadisch mit Mais aufgefüllt, ist dies keine verlässliche Nahrungsquelle. Das bedeutet, dass die Schwarzkittel unregelmässig zu Gast sind und Nahrungsquellen aufsuchen, die ständig verfügbar sind, beispielsweise die Kirrungen im Jagdgebiet des Nachbarn. Konstantes Kirren ist wichtig, um das Schwarzwild an den Futterplatz zu gewöhnen.


Nachteilige Lage: Schwarzwild ist intelligent und anpassungsfähig. Grundsätzlich gilt, der Ansitz sollte so platziert werden, dass sich das Schwarzwild keinen Wind holen kann, ohne vom Waidmann gesehen zu werden. Auf grossen Freiflächen können die Sauen wunderbar den Hochsitz umrunden, um sich Wind zu holen. Der Ansitz sollte niemals in Dickungen oder auf Flächen stehen, welche die Sauen ungesehen umlaufen können. Sie nehmen zwar dort die Kirrung an, bleiben aber in Deckung, wenn der Jäger ansitzt.

Das Schwarzwild an die Kirrung locken


Der Futterplatz muss richtig vorbereitet werden. Nur wer konstant kirrt, hat das Borstenvieh an Ort und Stelle. Ob mit Kirrtonne, Kirrrohr, Futterautomat oder Kirrblöcke aus Eiche oder Buche — wichtig ist, es ist immer Mais am Ort des Geschehens. Das Kirrmaterial muss so verteilt werden, dass die Rotte entzerrt wird. Liegt alles an derselben Stelle, ist kein waidgerechter Schuss möglich. Die Tiere sollten breit nebeneinanderstehen. Ausserdem darf das Kirrgut nur dem Schwarzwild zugänglich sein.


Das Dreigestirn, um Sauen an die Kirrstelle zu locken, ist : Fleiss, Mais und Regelmässigkeit. Hauptsächlich wird Mais zum Kirren genutzt, aber auch Weizen kommt bei den Sauen gut an. Optimal ist eine Mischung aus beiden. Eicheln sind Delikatessen, der keine Sau widerstehen kann. Sie stehen als Gaumenfreude auf dem Speiseplan ganz oben. Wer im Herbst Eicheln sammelt und konserviert, hat das ganze Jahr über die beliebten Köstlichkeiten zur Verfügung. Mit Eicheln kann auch die Mais-Weizenmischung aufgepeppt werden.


Es ist wichtig, jeden Tag frisches Kirrmaterial auszulegen. Verdorbenes oder verschimmeltes Futter lehnt das Schwarzwild ab. Wer das Futter etwa in einen Strohhaufen einarbeitet, führt eine längere Verweildauer der Rotte herbei. Solche Plätze werden von den Schwarzkitteln bevorzugt, da sie mit Schnüffeln und Schlemmen einiges zu tun haben. Baumscheiben oder Steinhaufen haben den vergleichbaren Effekt. Die Beschickung sollte vorzugsweise möglichst früh vor dem Abendansitz erfolgen. Denn erfahrene Sauen wittern Gerüche und Geräusche.


Natürliche Suhlen ziehen Schwarzkittel magisch an. Sie sind die Wellnessoase für das Schwarzwild. Es lohnt sich, ein bisschen Salz in die Suhle geben, den Sauen schmeckts.

Warum nimmt Schwarzwild die Kirrungen nicht an?


Schwarzkittel sind lernfähig und sie wissen um die Gefahren, die von den Kirrplätzen ausgehen. Meist versuchen sie, sich aus der Deckung Wind zu holen. Wird ein Kirrplatz lange Zeit nicht angenommen, passt der Sau was nicht. Hier kann es helfen, das Kirrmaterial ein paar Meter neben der eigentlichen Saukirrung auszulegen.


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