Hochsitz bauen - Einer für alle Reviere

Von Hauptner-Jagd

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Hochsitze gibt es in verschiedenen Bauarten und Abmessungen. Hat der Jäger im Revier einen guten Platz für einen Hochsitz gefunden, ist die erste Frage, welches Modell soll es sein. Und die nächste: selbst bauen oder kaufen. Gängig sind festverbaute oder transportable Ansitze. Fest verbaute Hochsitze sind ideal für gute Standorte mit langfristig gleichbleibenden Geländestrukturen.


Sollen Äcker vor Schwarzwild geschützt werden, bieten sich für die Jagd transportable Ansitze an. Ändert sich der Anbau, können diese auf eine andere Fläche versetzt werden. Transportable Ansitze, sind flexibel einsetzbar und können mühelos etwa via Pkw-Anhänger verladen und umgestellt werden.


Einige Vorteile von Hochsitzen:


  • Bessere Überschaubarkeit der Fläche
  • Bessere Zielgenauigkeit
  • Grössere Schussdistanz
  • Minimierung von Wildschäden

Transportabel — die einfachste Form der Ansitzeinrichtung


Einen transportablen Hochsitz zu bauen, ist kein Hexenwerk. Dies ist mit Brettern und Kanthölzern aus dem Baumarkt eine schnelle und kostengünstige Variante.


Anmerkung!: Transportable Hochsitze bieten kaum Schutz vor Wetterkapriolen. Sowie wenig Sichtschutz, sodass Jäger ruhig verharren und auf eigene Bewegung achten müssen. Abhilfe schaffen Tarnnetze.


Die richtige Holzauswahl


Die Holzauswahl ist entscheidend für die Lebensdauer des Hochsitzes. Das gilt vor allem für tragende Elemente. Bevorzugt werden Nadelhölzer eingesetzt, wie:

  • Tanne
  • Fichte
  • Kiefer
  • Lärche
  • Douglasie

Holz ist ständigen Witterungen ausgesetzt. Die Benutzung von imprägniertem Holz oder ein Anstrich mit Holzschutzmittel verlängert die Einsatzdauer.


Weitere Materialien


Die Verbindung mit Nägeln ist bei fachgerechter Ausführung eine sichere Sache.  Achtung!: Nur verzinkte Nägel einsetzen und so wählen, dass sie tief genug ins Holz geschlagen werden können.


Schrauben können ebenso gute Verbindungsmöglichkeiten sein. Sie können nachgezogen und wieder gelöst werden.  Beachte!: Holzschrauben sind nur bedingt geeignet. Besser sind Edelstahlschrauben.

Transportabler Hochsitz — Perfekt für die flexible Jagd


Dazu sind nötigt:

  • Zwei handwerklich bewanderte Personen
  • Etwa zwei Stunden Zeit
  • Motor- oder Handsäge, Wasserwaage, Zollstock, Hammer, Holzkreide, Akku-Bohrer

Materialliste:

  • Leiterholme (2 Kanthölzer — 244 x 8 x 6 cm)
  • Leiterstabilisierung (1 Dachlatte — 148 x 6 x 4 cm
  • Holme (2 Kanthölzer — 268 x 8 x 6 cm
  • Sprossen (6 Dachlatten oder Halblinge — 115 bis 135 x 6 x 4 cm)
  • Bodenauflage (1 Dachlatte — 123 x 6 x 4 cm
  • Bodenauflage (2 Dachlatten 129 x 6 x 4 cm)
  • Diagonalstrebe (1 Dachlatte — 162 cm x 46 x 4
  • Seitenstrebe (2 Dachlatten — 184 x 6 x 4 cm
  • Sitzbrettauflagen (2 Dachlatten — 184 x 6 x 4 cm
  • Sitzbrett (3 Bretter — 100 x 20 x 3 cm
  • Rückenlehne (2 Bretter — 94 x 20 x 2,5 cm
  • Rückenlehne (1 Brett — 73 x 20 x 2,5 cm
  • Rückenlehnenholz ( 2 Dachlatten — 76 x 6 x 4 cm
  • Fussbrett (1 Brett — 91 x 20 x 2,5 cm
  • Sitzkranz (1 Dachlatte — 84 x 6 x 4 cm
  • Gewehrauflage (1 Dachlatte — 125 x 6 x 4 cm)
  • Armauflage (2 Dachlatten — 125 x 6 x 4 cm)

Schrittweise zum transportablen Ansitz

1. Zwei Leiterholme (244 x 8 x 6 cm) werden aneinandergelegt und unten sowie oben mit zwei Bauklammern fixiert. Von unten gemessen auf 20 cm wird die erste Sprosse eingesägt (ca. 1 cm tief). Die weiteren Sprossen jeweils auf rund 30 cm. Danach werden die Bauklammern entfernt und die zwei Holme werden auf Länge der Sprossen ausgebreitet. Die Sprossen sollten rund 8 cm überstehen, damit sie beim Nageln nicht reissen. Jede nach oben aufsteigende Sprosse ist fünf Zentimeter kürzer als die davor angebrachte.

2. Auf die vorderen Leiterholme werden die hinteren Leiterholme (268 x 8 x 6 cm) gelegt und mit dem Bodenkranz (123 x 6 x 4 cm) in Höhe der ersten Sprosse verbunden. Für eine ordentliche Stabilisierung der Rückseite werden die hinteren Leiterholme mit einer Diagonalstrebe (162 x 6 x 4 cm) verbunden. Beide Enden der Diagonalstrebe werden abgeschrägt, sodass eine Seite am linken hinteren Holm und dem Bodenkranz aufliegt. Und die andere Seite in etwa 1,45 cm mit dem rechten Leiterholm abschliesst.

3. Rück- und Leiterseite werden parallel zueinander gestellt und mit den Bodenkranzlatten (129 x 6 x 4cm) verbunden, und zwar in Höhe der ersten Leitersprosse. Damit die Leiter selbstständig stehen kann, werden die vorderen und hinteren Leiterholme mit der Sitzbrettauflage (92 x 6 x 4 cm) verbunden. Sie werden ca. 35 cm oberhalb der letzten Sprosse waagerecht an die Leiterholme genagelt. Danach wird die Dachlatte (115 x 6 x 4 cm) in Höhe der letzten Sprosse auf den Leiterholm genagelt.

4. Für die Seitenstabilisierung werden die Leiterholme diagonal mit der Dachlatte (184 x 6 x 4 cm) verbunden. Am unteren Ende stossen sie auf den Bodenkranz (129 x 6 x 4 cm). Am oberen Ende stehen sie etwa 4 cm über der Sitzbrettauflage (92 x 6 x 4 cm). Die Enden werden abgeschrägt. Auf die Sitzbrettauflage wird das Sitzbrett (100 x 60 x 3 cm) genagelt. Vorab muss aus dem hinteren Ende des Sitzbrettes eine Aussparung für die hinteren Holme gesägt werden, sodass das Sitzbrett mit der Holm-Rückseite abschliesst.

5. Das Kantholz (76 x 6 x 4 cm) garantiert die richtige Stellung der Rückenlehne. Der Abschluss stösst von der Aussenkante des hinteren Holms auf das Sitzbrett. Oben schliesst es mit dem hinteren Leiterholm ab und wird an der nach innen liegenden Seite angenagelt. Die Rückenlehne (94 x 40 x 2,5 cm) wird an das Rückenlehnenholz genagelt und endet an der Aussenkante des hinteren Leiterholmes. Die Rückenlehne (73 x 20 x 2,5 cm) wird zwischen den hinteren Holmen an das Rückenlehnenholz befestigt.

6. Um den Sitzkranz zu befestigen, werden an den vier Leiterholmen etwa 45 cm abgemessen(Sitzbrettoberseite)und markiert. Dort wird auf der Rückseite der Leiter die Dachlatte (84 x 6 x 4 cm) befestigt. An gleicher Stelle wird die Armauflage auf die Aussenseite der hinteren und vorderen Holme genagelt.

7. Auf die Armauflage kommt nun die verschiebbare Gewehrauflage. Damit sie nicht verrutscht, wird in die Armauflage ein Nagel geschlagen, der rund 4 cm aus dem Holz herausschaut. Zum Schluss wird das Fussbrett zwischen die letzten Sprossen(vorne und hinten) genagelt. Jede Sprosse mit der Leiterstabilisierung verbunden.

Anmerkung: Für eine bessere Stabilität kann man den Hochsitz mit zusätzlichen

seitlichen Verstrebungen fixieren. Vor der Benutzung sollte der Hochsitz auf Stabilität und Tragfähigkeit geprüft werden.