Füchse richtig abbalgen

Von Hauptner-Jagd

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Vor dem Abbalgen von Füchsen nach einer erfolgreichen Jagd haben selbst erfahrene Jäger oft Respekt - doch mit den richtigen Handgriffen und dem passenden Werkzeug kann eigentlich nichts schief gehen. Das wichtigste Tool beim Abbalgen nach der Jagd ist dabei vor allem ein scharfes Messer, das nicht zu groß ist. Um sich vor dem Fuchsbandwurm zu schützen, sind außerdem das Tragen eines Mundschutzes sowie Einmalhandschuhe wichtig.


Füchse nach der Jagd richtig abbalgen - Schritt für Schritt


Grundsätzlich sollte das Abbalgen eines Fuchses so zeitnah wie möglich nach einer Jagd erfolgen, damit dieser möglichst frisch bleibt und nicht fault.

Der erste Schritt beim Abbalgen ist, den Fuchs auf den Bauch zu legen und am Ballen der beiden hinteren Branden einen Schnitt mit dem Messer zu setzen. Dieser sollte am Gelenk beginnen, anschließend wird die Klinge bis ans Waidloch weiter nach oben geführt. Da der Fuchs natürlich nicht für den Verzehr gedacht ist, ist es auch nicht schlimm, wenn das Messer etwas tiefer in das Wildbret eindringt.

Nun wird mit dem Messer zwischen dem Bindegewebe und dem Fleisch einmal vollständig um den Lauf bis zum Laufende herum geschnitten. Nun kann der Balg bereits mit den Händen so weit abgezogen werden, dass die Läufe bis zum oberen Teil freigelegt werden.


Als nächster Schritt werden die Branten mit dem Messer behutsam bis zu den Zehen ausgelöst . Wichtig ist, an allen Zehen mitsamt der Wolfskralle dicht am Knochen entlangzuschneiden. Sobald die Krallen dann freigelegt sind, lässt sich der Lauf mitsamt der Zehen ganz einfach umstülpen. Er wird dann an den Zehenwurzeln einfach abgetrennt.


Wichtig ist hierbei zu beachten, dass der Balg nicht etwa versehentlich mit abgezwickt wird - ansonsten kann es passieren, dass der Ballen während des Gerbens abreißt. Derselbe Schritt wird nun noch einmal mit dem zweiten Hinterlauf identisch durchgeführt.

Zeit und Geduld sind bei dieser Aufgabe das Wichtigste, damit keine unschönen Löcher in den Balg geschnitten werden.


Sobald auch der zweite Hinterlauf bearbeitet ist, kann mit dem Messer der gesamte Oberschenkel freigelegt werden . Hierbei sollte man ruhig sehr genau vorgehen, denn je exakter geschnitten wird, desto einfacher gestaltet sich danach das Streifen. Wer nicht schneiden möchte, kann den Ballen alternativ auch mit dem Daumen oder der Faust wegdrücken. Das ist allerdings manchmal nicht ganz einfach und erfordert etwas Können.


Jetzt sollten beide Oberschenkel bis zum Waidloch hin aufgeschnitten sein . Nun werden - falls es sich um einen Rüden handelt - die Hoden und das Waidloch abgeschnitten. Bei einem weiblichen Fuchs (Fähe) können die Schnalle und das Waidloch auch erst zu einem späteren Zeitpunkt abgeschnitten werden.


Der folgende Schritt ist einer der kompliziertesten: Das Ablösen des Balges von der Lunte . Hier ist es besonders wichtig, absolut genau und sorgfältig zu arbeiten. Der hintere Teil der Schwanzwurzel sollte dafür als Erstes kurz angeschnitten werden - gerade so, dass man zwei Finger zwischen Lunte und Balg schieben kann. Zu empfehlen ist, die Lunte mehrfach zu brechen, ehe man sie streift. Das geht am einfachsten, indem man beide Hände um sie herum legt und sie entgegengesetzt zueinander um die Achse dreht, bis sie sich ganz einfach löst.


Eine Alternative dazu ist, die Lunte mit einem Kunststoffhammer platt zu schlagen, um das Bindegewebe leichter davon zu trennen. Als nächstes wird der Fuchs mit dem Kopf nach unten aufgehängt, um den Balg ganz einfach streifen zu können.

Sollte es dabei zwischenzeitlich haken, kann man ruhig noch einmal das Messer zur Hand nehmen, um das Fleisch an den entsprechenden Stellen vom Bindegewebe zu trennen.


Wer möchte, kann im Zuge dessen den Penisknochen abschneiden . Er lässt sich auskochen und bleichen und als Trophäe nutzen oder auch ans Charivari befestigen.


Nun folgt das Bearbeiten der Vorderläufe auf dieselbe Weise wie mit den Hinterläufen : Der erste Schnitt wird am Ballen angesetzt und weiter geführt. Im folgenden Schritt werden die Vorderläufe durch den Balg gezogen, damit dieser vollständig freigelegt wird.


Der letzte Teil ist etwas anspruchsvoller: Das Schneiden am Kopf. Hier wird hinter den Behängen angesetzt. Diese lassen sich relativ einfach durch ihre hervorstehenden Knorpel lokalisieren. Nun wird über die Augenlider an den Augen vorbei bis zu den Lefzen geschnitten, bis man an den Fang gelangt. Wichtig zu beachten ist in diesem Zusammenhang, dass die Rände der Augenlider und auch der Lefzen möglichst fest am Balg verbleiben und nicht davon getrennt werden.


Extra-Tipp: Vorbereitung für das Gerben


Möchte man den abgetrennten Balg nach der Jagd weiterverarbeiten und daraus zum Beispiel eine Mütze, eine Decke oder einen Muff fertigen, dann ist der letzte Schritt mit den Augenlidern und den Lefzen nicht nötig - denn diese werden dann ohnehin vom Balg abgetrennt.


Hängt man den Balg nicht selbst auf, damit dieser trocknen kann, sondern möchte ihn stattdessen frisch zum Gerber bringen, sollte er auf der inneren Seite stark gesalzen werden. Hierfürt kann ganz normales Kochsalz verwendet werden, das in alle Bereiche gelangt. So lässt sich verhindern, dass bis zum Gerben der Fäulnisprozess einsetzt. Am Salz sollte man also hier nicht sparen! Wird der Balg nicht direkt zum Gerber gebracht, sollte dieser luftdicht verpackt - am besten vakuumiert - und dann eingefroren werden. So bleibt er frisch und der Gerber kann ihn dann, wenn es soweit ist, direkt weiterverarbeiten.

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