Die passende Bekleidung für Jäger
Die Wahl der richtigen Kleidung ist für Jäger von herausragender Bedeutung. Denn eine falsche Kleidungswahl kann je nach Situation ziemlich unangenehm werden und den Spaß an der Aktivität rauben oder gar zu einer bedrohlichen Situation, wie einer heftigen Unterkühlung führen.
Jäger sind von der Wahl der richtigen Bekleidung in mehrfacher Hinsicht betroffen. Denn Jagdbekleidung sollte nicht nur komfortabel, widerstandsfähig und robust sein, sondern sie sollte auch eine gute Tarnung bieten, um das Wild nicht zu verschrecken.
Eine Frage der Tarnung
Eine gute Tarnung ist in vielen Situationen für Jagderfolg oder eine gelungene Pirsch ausschlaggebend. Deshalb sollte sich Jagdbekleidung nach Möglichkeit an den Umgebungsverhältnissen orientieren und nicht zu sehr vom Hintergrund abheben. Die Wahl der Farbe und des Musters muss sich bestmöglich in die Umgebung einfügen.
Da der Jäger zum Beispiel bei der Ansitzjagd auf der Kanzel geschützt und im Schatten sitzt, ist eine gute Tarnung nicht ausschlaggebend. Hier ist es ausreichend, auf gedeckte Farben, welche der Umgebung gleichen, zurückzugreifen. Die Pirsch oder Jagd aus kurzer Entfernung stellt hingegen höhere Ansprüche an die Tarnung.
Zwiebelprinzip für vielseitige Jagdbekleidung
Das sogenannte Layering- beziehungsweise Zwiebelprinzip ermöglicht ein gezieltes Anpassen an verschiedenste Wettersituationen. Grundsätzlich werden hierbei unterschiedliche Kleidungsschichten mit speziellen Funktionen übereinander getragen um ein Maximum an Flexibilität und Komfort zu gewährleisten.
Die unterste Schichte der Bekleidung ist die Unterwäsche. Diese hat die Aufgabe, Wärme zu speichern und Feuchtigkeit abzuleiten. Die zweite Schicht dient der Isolation und besteht je nach Aktivität und Temperatur aus einem Fleece mit entsprechender Stärke oder einer dünnen Softshell-Jacke. Je mehr man sich in Bewegung befindet, desto dünner kann man diese Schicht wählen. Als dritte Kleidungsschicht kommen wind- und eventuell wasserabweisende Hosen und Jacken zum Einsatz. Bei sommerlichen Temperaturen kann man diese Schicht anstatt der zweiten Isolationsschicht tragen. Die letzte Schicht ist extremem Wetter wie starkem Wind, Schnee und Dauerregen vorbehalten und besteht aus wasserdichter Funktionsbekleidung.
Bekleidung für unterschiedliche Bedingungen
Die Wahl der Bekleidung für unterschiedliche Jagdarten und Umgebungen kann stark variieren und erfolgt nach dem Zwiebelprinzip.
So erfordern die Ansitz- und Bewegungsjagd bezüglich der Bekleidung unterschiedliche Ausstattungen. Da man sich bei der Bewegungsjagd ausdauernd per Fuß fortbewegt, kommt man selbst bei kühlerem Wetter schnell ins Schwitzen. Daher sollte auf eine atmungsaktive Schicht und eine dünne Isolationsschicht zurückgegriffen werden.
Die Ansitzjagd mit ihrem oft stundenlangem Warten, erfordert warme und winddichte Kleidung, um ein Auskühlen zu verhindern. Mütze und Handschuhe sind im Winter unbedingt mitzunehmen. Führt ein längerer Fußmarsch zum Ansitz, ist es ratsam, die wärmende Schicht erst am Zielort überzuziehen, da man zu sehr schwitzt und feucht leicht auskühlt.
Ähnlich verhält es sich mit der Jagdbekleidung für das Gebirge. Da der Jäger oft lange und mühsame Strecken per Fuß zurücklegt und dabei ins Schwitzen kommt, sollte die Jagdbekleidung für den Fußmarsch nicht zu warm gewählt werden. Bei der Rast oder am Ansitz kann eine dickere und schützende Kleidungsschicht angelegt werden. Weil im Gebirge ständig mit plötzlichen Wetterumschwüngen zu rechnen ist, gehören eine gute Regenjacke und –hose immer ins Gepäck.
Traditionell oder modern: Eine Frage des Geschmacks?
Jagdbekleidung gibt es in unterschiedlichster Ausführung, für verschiedene Geschmäcker und Jagdarten. Besonders gravierend scheint der Unterschied zwischen der traditionellen, teils trachtenartigen Bekleidung mit ihren Hüten und Loden-Jacken aus natürlichen Stoffen und moderner Jagdbekleidung aus synthetischen Materialien.
Es ist nicht so einfach zu beantworten, ob moderne Bekleidung prinzipiell besser ist. Denn letztlich hängt viel vom Geschmack des Jägers, der Qualität der Kleidung und der Art der Jagd ab.
Für eine schweißtreibende Bewegungsjagd ist leichte und atmungsaktive Kleidung sicherlich ein Vorteil, während bei der klassischen Ansitzjagd nichts gegen traditionelle Jagdbekleidung spricht.